Low Performance in der Arztpraxis: 7 wirksame Schritte für mehr Teamleistung

Was bedeutet Low Performance in der Arztpraxis?
In Arztpraxen gibt es Phasen, in denen einzelne Mitarbeitende nicht die erwartete Leistung erbringen. Das muss nicht bedeuten, dass sie unmotiviert oder unwillig sind – oft wollen sie sehr wohl ihren Beitrag leisten, werden jedoch durch äußere oder innere Faktoren daran gehindert.

Häufige Ursachen für Leistungsdefizite
Low Performance kann viele Gründe haben. Typische Ursachen im medizinischen Praxisalltag sind:

  • Fehler bei der Personalauswahl oder ungenutzte Probezeit
  • Struktur- oder Führungswechsel innerhalb der Praxis
  • Über- oder Unterforderung durch unpassende Arbeitslast
  • Fehlende Klarheit bei Prozessen und Aufgaben
  • Wenig oder unpräzises FeedbackKonflikte im Team (Mobbing, Ausgrenzung, Spannungen)Verschobene Lebensprioritäten
  • Private Belastungen wie familiäre Pflege, Krankheit oder Trauerfälle
  • Frust durch fehlende Entwicklungschancen

In einer Arztpraxis wirken sich zudem hoher Patientendurchsatz, Zeitdruck und Notfälle verstärkend aus.


Warum Nichtstun die Situation verschlimmert
Ignorieren Praxisleitungen Leistungsprobleme, kann das Teamklima leiden. Kolleg*innen müssen zusätzliche Aufgaben übernehmen, was zu Überlastung, Frust und sinkender Motivation führt. Frühzeitiges Eingreifen ist daher entscheidend.


7 Schritte, wie Praxisleitungen bei Low Performance vorgehen können

1. Ursachen statt Schuldige suchen
Trennen Sie Person und Problem. Ein respektvolles, lösungsorientiertes Gespräch ist der erste Schritt.

2. Klärende Fragen stellen

  • Welche konkrete Leistung oder welches Verhalten ist problematisch?
  • Liegen objektive Fakten vor oder nur subjektive Eindrücke?
  • Was war anders in leistungsstarken Phasen?
  • Wie wurde bisher auf Feedback reagiert?

3. Erwartungen klar formulieren
Definieren Sie messbare Ziele zu Verhalten, Qualität und Zusammenarbeit. Halten Sie diese schriftlich fest.

4. Regelmäßiges Feedback etablieren
Kurze, wöchentliche Gespräche helfen, Fortschritte zu prüfen und früh gegenzusteuern.

5. Unterstützung anbieten
Schulungen, Mentoring oder strukturierte Einarbeitung können entscheidend sein.

6. Team schützen
Verantwortlichkeiten anpassen, Überlastung reduzieren und bei Bedarf Supervision oder Teambesprechungen organisieren.

7. Konsequenzen ziehe
Falls keine Verbesserung eintritt, müssen Aufgaben neu verteilt, Versetzungen erwogen oder – als letzte Option – arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet werden.


Wenn sich nichts ändert
Bleiben Fortschritte aus, sollten Sie gemeinsam mit Personalverantwortlichen oder externer Beratung einen klaren Handlungsplan entwickeln. Dabei gilt: Konsequent, aber fair vorgehen.

Fazit
Low Performance in der Arztpraxis ist selten ein reines Motivationsproblem – meist steckt eine Mischung aus individuellen, organisatorischen und externen Faktoren dahinter. Wer früh handelt, schafft Klarheit, verbessert Leistungen und stärkt das gesamte Team – zum Wohle der Patientenversorgung.



FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Low Performance in der Arztpraxis

1. Was versteht man unter Low Performance?
Leistungsdefizite, die über einen längeren Zeitraum bestehen und nicht den vereinbarten Erwartungen entsprechen.

2. Ist Low Performance immer ein Kündigungsgrund?
Nein, zunächst sollten Ursachen geklärt und Verbesserungsmaßnahmen ergriffen werden.

3. Welche Rolle spielt Feedback?
Regelmäßiges, konstruktives Feedback ist entscheidend, um Entwicklung zu ermöglichen.

4. Wie schnell sollte ich reagieren?
Je früher, desto besser – um negative Auswirkungen auf das Team zu verhindern.

5. Können Fortbildungen helfen?
Ja, oft lassen sich fachliche Lücken durch gezielte Schulungen schließen.

6. Was, wenn private Probleme die Leistung beeinflussen?
Mit Empathie vorgehen und gemeinsam prüfen, wie Entlastung oder flexible Lösungen helfen können.


 
 
 
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